Die Wut, die bleibt

Wut, dieses archaische Gefühl, ist nicht nur Titel des neuen Romans von Mareike Fallwickl, sie ist auch das Lebensgefühl von Lola, einer der Hauptfiguren in diesem mitreißenden Drama der österreichischen Autorin.

Die Geschichte beginnt, als Helen, Mutter dreier Kinder, beim Abendbrot unvermittelt vom Tisch aufsteht und vor den Augen der Familie vom Balkon in die Tiefe springt. Was sie mit diesem radikalen Schritt bei den anderen auslöst, wird exemplarisch an zwei Frauen erzählt. Sarah, Helens Freundin seit Kindertagen, quält sich mit der Frage, ob sie der Gefährtin über die Jahre keine gute Freundin gewesen ist und ob sie Helens Schritt hätte verhindern können. Und Lola, Helens 15-jährige rebellische Tochter, lässt sich mitreißen von ihrer haltlosen Wut der Mutter und den gesellschaftlichen Verhältnissen gegenüber.

Mareike FallwicklEin kämpferisches Buch über die Zumutung, in unserer Gesellschaft Frau zu sein, ein Roman, der viel Diskussionspotential bietet.