No Escape (Hörbuch-Download, MP3)

No Escape

Hörbuchdownload, Gelesen von: Ilena Gwisdalla

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Hörbuch-Download
Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 4099994760102
Sprache: Deutsch
Seiten: 0 S., 283.03 MB
Auflage: 1. Auflage 2023
Hörbuch
Format: MP3 (in ZIP-Archiv)
Digitale Rechteverwaltung:

Beschreibung

Wenn das Paradies zur tödlichen Falle wirdAls die besten Freundinnen Lana und Kitty ihrem grauen Alltag in England entfliehen wollen, finden sie Zuflucht auf einer traumhaften Jacht, die mit ihrer faszinierenden Crew von den Philippinen aus in See sticht. Doch auf der Blue reisen einige unglaublich dunkel Geheimnisse mit. In einer stürmischen Nacht geht ein Crewmitglied über Bord. War es wirklich ein Unfall? Plötzlich ist das Paradies, das Lana und Kitty gefunden zu haben glaubten, ein Albtraum: gefangen auf der Blue, umgeben von endlosem Meer, und einer von ihnen ist ein Mörder ..."Lucy Clarke ist eine Meisterin des Thrillers." Julie Clark"Ein toller Roman mit einigen unvorhersehbaren Wendungen." Franken aktuell-

Autorenportrait

Die britische Autorin Lucy Clarke studierte Englische Literatur in Cardiff, bevor sie sich gänzlich dem Schreiben widmete und bereits mit ihrem ersten Buch, "Das Haus, das in den Wellen verschwand", einen Bestseller schaffte. Mittlerweile ist sie die Bestseller-Autorin von sieben Krimis, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Ihr Debütroman wird aktuell in einer Miniserie verfilmt, die 2023 erscheinen wird. Clarke lebt zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern an der Südküste Englands, wo sie in einer Strandhütte ihre Geschichten verfasst, die inspiriert sind von der wilden Schönheit des Meeres.

Leseprobe

Keine der Grimes-Schwestern sollte im Leben glücklich werden, und rückblickend schien es stets, daß die Probleme mit der Scheidung ihrer Eltern begonnen hatten. Das war 1930, als Sarah neun Jahre alt war und Emily fünf. Ihre Mutter, die von den Mädchen "Pookie" genannt werden wollte, zog mit ihnen fort aus New York und mietete ein Haus in Tenafly, New Jersey, weil sie glaubte, die Schulen wären dort besser, und weil sie hoffte, in der Vorstadt eine Laufbahn als Immobilienmaklerin einschlagen zu können. Es klappte nicht - kaum einer ihrer Pläne, unabhängig zu werden, klappte -, und sie verließen Tenafly nach zwei Jahren wieder, aber die Mädchen verbrachten dort eine unvergeßliche Zeit."Kommt euer Vater denn nie nach Hause?" fragten andere Kinder, und immer übernahm es Sarah, zu erklären, was eine Scheidung ist."Seht ihr ihn manchmal?""Klar sehen wir ihn.""Wo lebt er?""In New York City.""Was macht er?""Er schreibt Überschriften. Er schreibt die Überschriften für die New York Sun." Und so, wie sie es sagte, war klar, daß die anderen beeindruckt sein sollten. Jeder konnte ein großtuerischer, verantwortungsloser Reporter sein oder ein verläßlicher Langweiler, der die Artikel überarbeitete; aber der Mann, der die Überschriften verfaßte! Der Mann, der täglich die komplizierten Nachrichten durchlas, um die wesentlichen Punkte auszuwählen, und sie dann mit ein paar wohl überlegten Worten kunstvoll zusammenfaßte, damit sie auf begrenztem Raum Platz fanden - das war ein vollendeter Journalist und ein Vater, der diese Bezeichnung verdiente.Einmal, als die Mädchen ihn in der Stadt besuchten, führte er sie durch das Haus der Sun, und sie sahen alles."Die erste Ausgabe wird gleich gedruckt", sagte er, "wir gehen runter in die Druckerei und schauen zu; dann führe ich euch oben herum." Er ging mit ihnen eine eiserne Treppe hinunter, auf der es nach Druckerschwärze und Zeitungspapier roch, und in einen großen unterirdischen Raum, in dem in Reihen die hohen Rotationspressen standen. Überall liefen Arbeiter herum, die steife kleine quadratische Hüte aus kompliziert gefalteten Zeitungen trugen."Warum haben sie Papierhüte auf, Daddy?" fragte Emily."Also, wahrscheinlich werden sie behaupten, damit keine Druckerschwärze in ihre Haare kommt, aber ich glaube, sie haben sie auf, damit sie keß aussehen.""Was heißt >keß<?""Na, ungefähr so wie dein Bär", sagte er und deutete auf eine mit Granaten besetzte Anstecknadel in Form eines Teddybären, die sie an diesem Tag an ihrem Kleid trug und von der sie gehofft hatte, daß er sie bemerken würde. "Das ist ein sehr kesser Bär."Sie sahen zu, wie die geschwungenen, frisch gesetzten Metalldruckplatten auf Förderrollen zu den Zylindern glitten, in denen sie festgeklemmt wurden; dann ertönte ein Klingeln, und die Pressen setzten sich in Bewegung. Der Stahlboden unter ihren Füßen bebte, und es kitzelte, und der Lärm war so überwältigend, daß sie nicht sprechen konnten: Sie konnten einander nur anschauen und lächeln, und Emily hielt sich die Ohren zu. Weiße Streifen Zeitungspapier liefen in alle Richtungen durch die Maschinen, und fertige Zeitungen kamen in ordentlicher, überlappender Fülle heraus."Wie findet ihr das?" fragte Walter Grimes seine Töchter, als sie die Treppe wieder hinaufgingen. "Jetzt schauen wir uns die Redaktion an."Es war eine weite Fläche voller Schreibtische, an denen Männer saßen und auf Schreibmaschinen einhämmerten. "Dort vorn, wo die Schreibtische zusammengeschoben sind, das ist die Lokalredaktion", sagte er. "Der Lokalredakteur ist der kahle Mann, der gerade telefoniert. Und der Mann dort drüben ist noch wichtiger. Er ist der Chefredakteur.""Wo ist dein Schreibtisch, D euch?"Als nächstes zeigte er ihnen den Raum mit den Fernschreibern, wo sie zusahen, wie Nachrichten aus aller Welt eingingen, dann die Setzerei, wo alles gesetzt und die Seiten gestaltet wurden. "Seid ihr bereit fürs Mittagessen?" fragte er. "Wollt ihr zuerst auf die Toilette?"Als sie im Frühlingssonnenschein durch den City Hall Park gingen, hielt er sie beide an der Hand. Sie trugen leichte Mäntel über ihren besten Kleidern, weiße Söckchen und schwarze Lacklederschuhe, und es waren hübsche Mädchen. Sarah war dunkelhaarig mit einem Ausdruck vertrauensvoller Unschuld, den sie nie verlieren würde; Emily war einen Kopf kleiner, blond, dünn und sehr ernst."Das Rathaus macht nicht viel her, meint ihr nicht auch?" sagte Walter Grimes. "Aber seht ihr dort drüben zwischen den Bäumen das große Gebäude? Das dunkelrote? Das ist die World - war, sollte ich sagen; sie hat letztes Jahr zugemacht. Die wichtigste Tageszeitung in ganz Amerika.""Aber jetzt ist die Sun die beste Zeitung, oder?" sagte Sarah."O nein, Liebes. Die Sun ist keine besondere Zeitung." "Nein? Warum nicht?" Sarah schien bekümmert. "Sie ist ziemlich reaktionär." "Was bedeutet das?""Das bedeutet sehr, sehr konservativ; sehr für die Republikaner." "Sind wir keine Republikaner?" "Deine Mutter schon, Liebes. Ich nicht.""Oh."Er trank zwei Whiskeys vor dem Essen, für die Mädchen bestellte er Gingerale; dann, als sie ihr Chicken ä la King und Kartoffelbrei aßen, sprach Emily zum ersten Mal, seit sie das Büro verlassen hatten. "Daddy? Wenn du die Sun nicht magst, warum arbeitest du dann dort?"