Das Wissen der Leute (kartoniertes Buch)

Das Wissen der Leute

Bioethik, Alltag und Macht im Internet, Theorie und Praxis der Diskursforschung

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783531156644
Sprache: Deutsch
Seiten: ix, 314 S.
Fomat (h/b/t): 1.8 x 24.2 x 17.2 cm
Auflage: 1. Auflage 2009
Bindung: kartoniertes Buch

Beschreibung

Was passiert, wenn die Bevölkerung die Möglichkeit erhält, sich ungeschminkt und ungefiltert zu bioethischen Problemstellungen zu äußern? Um den Stimmen aus der Zivilgesellschaft Gehör zu verschaffen, bietet die private Förderorganisation Aktion Mensch seit mehreren Jahren, gerahmt von einer groß angelegten Öffentlichkeitskampagne, die Internetplattform ¿1000fragen.de¿ an. Die Beiträge dieses Diskursprojekts, die einen einzigartigen Korpus des alltagsweltlichen Redens über Bioethik darstellen, bilden den Gegenstand der empirischen Untersuchung. Sie fragt unter diskurstheoretischen Gesichtspunkten nach Struktur und Dynamik der medial gerahmten Kommunikation und nimmt dabei insbesondere partizipationstheoretische und wissenssoziologische Aspekte in den Blick. Im Ergebnis wird aufgewiesen, dass die zivilgesellschaftliche Ausrichtung der Onlineplattform die Äußerung marginalisierter und ¿unterworfener¿ Wissensformen und -bestände fördert. Auf den ersten Blick zeigt sich alltagsnahes Wissen zwar als ¿wild wuchernd¿; die empirische Analyse offenbart jedoch eine spezifische Diskursordnung, in der sich das Alltagswissen gegenüber dem Spezialwissen behaupten kann. Im Reden über Klone, Selbstbestimmung und Normalität werden außerdem diskursive Grenzverschiebungen sichtbar. In methodologischer Hinsicht trägt die Studie dazu bei, Alltagswissen als diskursanalytisch relevante Kategorie greifbar zu machen.

Autorenportrait

Anne Waldschmidt (Dr. rer. pol.) ist Professorin an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln; sie ist Sozialwissenschaftlerin und lehrt Soziologie der Behinderung, Politik der Rehabilitation und Disability Studies.Anne Klein (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln; sie ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte.Miguel Tamayo Korte (Dipl. Soz.) hat die Arbeitsschwerpunkte Medizinsoziologie, soziale Gerontologie und empirische Methoden; er lebt in Düsseldorf.

Inhalt

"Fragen nichts als Fragen": Theoretische Reflexionen zum Internetforum "1000fragen.de" - "Ich denke, das Fragen auf verschiedenen noch so pragmatischen oder gar trivialen Ebenen macht den wichtigsten Diskurs des 21. Jahrhunderts aus": Empirische Untersuchung des Internetforums "1000fragen.de"

Schlagzeile

Bioethik, Alltag und Macht im Internet