Wie Eltern besser werden (Paperback)

Wie Eltern besser werden

Die häufigsten Erziehungsfehler und ihre Lösungen

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783608946000
Sprache: Deutsch
Seiten: 381 S.
Fomat (h/b/t): 3 x 20.7 x 12.5 cm
Auflage: 1. Auflage 2010
Bindung: Paperback

Beschreibung

Die Autoren beschreiben anschaulich die Prinzipien wirksamer Erziehungsmethoden - Konsequenz, Streitvermeidung, Ermutigung. Schwierigkeiten und Probleme des Erziehens erläutern sie an vielen praktischen Beispielen. Das Nachfolgebuch von 'Kinder fordern uns heraus'

Autorenportrait

Prof. Dr. Rudolf Dreikurs wurde 1897 in Wien geboren und starb 1972 in Chicago, wo er bis zu seinem Tod praktizierte. Er begann seine Laufbahn in Wien als Psychiater und steht in der Tradition der von Alfred Adler begründeten Individualpsychologie, die heute einen wichtigen Teil der psychoanalytischen Theorie, der Psychotherapie sowie der Theorie und Praxis von Ehe- und Paarberatungen und besonders der Erziehungsberatung bildet. Seine Werke gehören zu den Klassikern unter den Erziehungsratgebern. Sein erfolgreichstes Buch - 'Kinder fordern uns heraus' - wurde 700.000 Mal verkauft. Erik Blumenthal war Psychotherapeut und Lehranalytiker. Er betrieb eine Praxis in Immenstaad am Bodensee, war Präsident der Schweizerischen und Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie.

Leseprobe

Neues Vorwort von Yvonne Schürer Das Werk, das die Grundlage dieses Buches bildet, erschien bereits 1948: 'The Challenge of Parenthood'. Der Verfasser war Rudolf Dreikurs, ein Psychiater, dem Erziehungsberatung ein hohes Anliegen war, weil es ihm vor allem darum ging, Kindern die Möglichkeit zu geben, zu gesunden Menschen heranzuwachsen. Dreikurs war 1937 von Wien in die USA emigriert und eroberte dort die amerikanischen Eltern im Sturm. Niemals wären seine Bücher zu Bestsellern geworden, wenn er den verzweifelten Müttern nicht geholfen hätte, ihre eigene Rolle in der täglichen Auseinandersetzung mit den Kindern in einem neuen Licht zu sehen und dank dieser Einsicht eine neue Haltung einzunehmen. Er sah, dass Eltern genug hatten von all den Erziehungsbüchern, in denen steht, sie sollen ihre Kinder nicht schlagen, sondern mehr lieben. Wie kann man ein Kind lieben, das einem von früh bis spät auf die Nerven geht? Dreikurs rollt die Sache vom andern Ende her auf. Er zeigt den Müttern, dass ihr Kind, wenn es sich unangemessen verhält, ihnen den Kampf ansagt. Denn Kinder sind, nach Dreikurs, keine kleinen Engel, sondern eigenwillige Individuen, welche um ihren Platz in der Gesellschaft kämpfen, genauso wie die Erwachsenen. Damit brach Dreikurs ein großes Tabu - mit befreienden Folgen: Er erlaubt den Müttern, zu ihren negativen Gefühlen zu stehen, zu ihrem Ärger, ihrer Wut, ihrer Verzweiflung. Er lehrt sie, diese Gefühle nüchtern zu betrachten und als wichtige Indikatoren zu verstehen, die ihnen zeigen, welches Ziel ihr Kind durch sein Verhalten unbewusst verfolgt. Natürlich wusste Dreikurs, dass auch die Mütter keine Engel sind. Irritierte Mütter - und Väter - können ganz perfide Strafen verhängen; und sie rechtfertigen sich dafür, indem sie sich einreden, es handle sich um notwendige, pädagogisch wertvolle Maßnahmen. Auf dem Umweg über das Kind bringt Dreikurs die Eltern dazu, auch ihr eigenes Verhalten genauer unter die Lupe zu nehmen und sich einzugestehen, dass es ihnen beim Erziehen häufig darum geht, den Kampf mit dem Kind zu gewinnen. Der Psychologe Erik Blumenthal war der Erste, der Dreikurs' pragmatische Pädagogik nach Deutschland brachte. Er schrieb nach Chicago: Weshalb gibt es Ihre Bücher nicht auf Deutsch? und erhielt umgehend ein Telegramm mit der Aufforderung: Go ahead! Dies war der Anfang einer fruchtbaren Zusammenarbeit und einer tiefen Freundschaft. Blumenthal wurde der Übersetzer und Co-Autor dieses Buches. Mir war das große Glück beschieden, als junge Mutter von Erik Blumenthal persönlich beraten zu werden. Ich war eine gescheiterte Idealistin, die sich ihren Wunsch, alles besser zu machen als die eigenen Eltern, nicht hatte erfüllen können. Von früh bis spät war ich am Durchgreifen, Ermahnen und Trösten: Ich war Polizistin und Samariterin in einer Person. Ich fand in Blumenthal einen außergewöhnlichen Lehrer, der eine große Umstellung von mir verlangte, aber viel Verständnis hatte für alle meine Rückschläge. Er wusste, dass die individualpsychologische Pädagogik eine bedeutende Herausforderung ist für alle Erzieher. Die Theorie ist wohl geschliffen, klar und einleuchtend, doch ich machte die Erfahrung, dass viele Widerstände wach werden, wenn es an die Umsetzung in die Praxis geht. Sagte ich in der Beratung: 'Gut, ich probier es mal aus', konnte Blumenthal das nicht gelten lassen. Ich musste mit meiner ganzen Überzeugung dahinter stehen, im Sinne von: 'Ja, das tu ich, und es wird auch zu einem guten Ende führen.' Es braucht Mut, großen Mut, ein trödelndes Kind nicht zur Eile anzutreiben, wenn es Gefahr läuft, zu spät zur Schule zu kommen. Es braucht vor allem auch Mut, den lieben Verwandten und Nachbarn, die es besser wissen, standzuhalten. Und es braucht die Bereitschaft zum Verzicht auf die edle Rolle der behütenden, verwöhnenden, für alles verantwortlichen Mutter. Denn ein respektvoller Umgang mit Kindern im Sinne der Gleichwertigkeit ist nur möglich, wenn die Erzieher heruntersteigen von ihrem hohen Ross. Für viele Väter oder Mütter ist das Einführen 'demokratischer Verhaltensweisen' in die Familie ein schmerzhafter Prozess, weil er verbunden ist mit dem Verlust von Macht. Besonders wer sich früher von den Eltern geknechtet fühlte, wird bei den eigenen Kindern ungern auf die Befehlsgewalt verzichten. Manche Erzieher gefallen sich dagegen in der Rolle eines edlen Herrschers, der nur das Beste für seine kleinen Untertanen will. Aber Dreikurs macht klar, dass bei jeder Form des autokratischen Erziehungsstils die Probleme nicht lange auf sich warten lassen: 'Sie können gerne autokratisch erziehen - doch es wird nicht funktionieren.' Weshalb funktioniert es nicht? Weil Kinder heute nicht mehr bereit sind, sich willenlos einer Autorität zu fügen. Schon zu Dreikurs' Zeiten begann sich eine Rebellion im Kinderzimmer abzuzeichnen, aber niemand hätte sich damals vorstellen können, welche Auswüchse in der heutigen Zeit daraus entstehen würden. Wenn Lehrer sich nicht mehr gegen ihre Schüler wehren können, bleibt ihnen immerhin die Möglichkeit, den Beruf zu wechseln. Dieser Fluchtweg ist Eltern versperrt. Sie müssen Wege finden, wie sie ihre Kinder dafür gewinnen können, wieder mit ihnen zu kooperieren. Dreikurs betonte stets, dass auch die Demokratie feste Regeln braucht, weil sie sonst in einen Kampf aller gegen alle ausartet. Das gilt auch für die Familie, die kleinste demokratische Einheit. In diesem Buch werden Eltern zu Führern ausgebildet, welche dafür sorgen, dass es stets mit rechten Dingen zugeht, wenn Kinder und Eltern ihre Probleme miteinander diskutieren, Lösungen finden und Regeln aufstellen, die für alle gelten. Auch in kritischen Situationen, wenn ein Kind eine Arbeit, zu der es sich verpflichtet hat, vernachlässigt, soll ein demokratischer Führer nicht auf den Tisch klopfen, schelten und strafen. Es ist vielmehr seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dieses neue Problem in der Familienrunde gemeinsam angegangen wird. Dreikurs sagt dazu: Wenn die Demokratie versagt, muss sie durch noch mehr Demokratie geheilt werden. Wer so erziehen will, muss durch eine hohe Schule gehen. Dafür ist dieses Buch ein unverzichtbarer Lehrgang. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Die Erfolge werden sich bald einstellen. Das Klima ändert sich schnell. Sobald Kinder merken, dass ihre Meinung angehört wird und dass sie mitentscheiden dürfen, werden sie stolz und freudig zum Wohl der Familie beitragen. Yvonne Schürer Birmensdorf/Schweiz im Mai 2010 4 Die wirksamen Erziehungsmethoden: Anwendungen Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Eltern, die mit Hilfe der oben dargestellten Erziehungsprinzipien einen besseren Zugang zu ihren Kindern erreichen und ihre Erziehungspraxis verbessern möchten, eine Art Gedankenstütze brauchen. Wir empfehlen ihnen insbesondere die folgenden vier Verhaltensregeln: Beobachten Sie Ihr Kind ! Überlegen Sie genau, was Sie tun ! Stellen Sie sich möglichst gut auf Ihr Kind ein ! Handeln Sie entschieden und konsequent ! Reden kommt in dieser Liste nicht vor! Wenn wir in den folgenden Kapiteln jene Verhaltensweisen detailliert zu beschreiben versuchen, die aus unserer Sicht geeignet sind, den Umgang zwischen Eltern und Kindern zu verbessern, dann geben wir den Eltern damit zugleich einen Anreiz zur Selbsterziehung. Sie lassen sich auf einen Prozess ein, in dessen Verlauf sie Irrtümer im Umgang mit dem Kind selbst entdecken und nach und nach vermeiden können; und sie lernen, neue Methoden und Verhaltensweisen zu erproben und konsequent anzuwenden. Wir wollen die Eltern also ausdrücklich ermutigen, etwas Neues auszuprobieren. Dass dazu auch eine Portion Geduld gehört, versteht sich fast von selbst. Das Kind wird seine Feindseligkeit nicht von heute auf morgen aufgeben und ein sofortiger Erfolg ist nicht garantiert. Es kann sogar sein, dass das Kind in einer ersten Reaktion auf das veränderte Verhalten der Eltern noch mehr Probleme macht. Es rechnet ja...

Schlagzeile

Praxisnahe Lösungen für die klassischen Erziehungsprobleme - Orientierungshilfe für Eltern und Erzieher