Das kalte Licht der fernen Sterne (gebundenes Buch)

Das kalte Licht der fernen Sterne

Roman, Debütromane in der FVA

Auch verfügbar als:
19,90 €
(inkl. MwSt.)

Nicht verfügbar

in den Warenkorb
Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783627002244
Sprache: Deutsch
Seiten: 217 S.
Fomat (h/b/t): 2.2 x 21 x 13.4 cm
Bindung: gebundenes Buch

Beschreibung

Das Städtchen unweit von Moskau, in dem Nastja aufwächst, hat bessere Tage gesehen. Es sind die 1980er Jahre und die Bewohner hausen zwischen Eimern und Einweckgläsern, Plumpsklo und Gemüsegarten, trinken bitteres Bier und selbstgebrannten Schnaps, beschimpfen und vergnügen, lieben und schlagen sich. Umgeben von Geschichten voller Poesie und Gewalt, Tragik und Humor, zerschlagenen Hoffnungen und unverhofftem Glück erlebt Nastja ihre eigenen Abenteuer. Sie geht auf Streifzug mit den 'drei Schlampen', Lena mit dem Oberlippenbart, Dina mit dem Vater im Knast und Oksana, der Expertin für Schwangerschaftsabbrüche, verbringt lange Abende in Sergejs Scheune und träumt von Thomas Anders - bis sie sich in den ukrainischen Soldaten Dima verliebt und ihr Leben eine Wende zu nehmen verspricht.

Autorenportrait

Anna Galkina, geboren und aufgewachsen in Moskau, kam nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach Deutschland. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Künstlerin in Bonn. 2016 erschien ihr Debütroman 'Das kalte Licht der fernen Sterne' in der FVA, 2017 folgte ihr zweiter Roman 'Das neue Leben'.

Leseprobe

Der Ort meiner Kindheit ist ein Städtchen unweit von Moskau. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen. Ich bin wieder hier. Unser Haus brannte bald nach unserem Wegzug ab. Der alte Lindenbaum im Garten, vermutlich der älteste Baum im Ort, stürzte ein Jahr später um. Auf dem Grundstück steht ein neues Haus. Die verkohlten Fensterrahmen liegen immer noch daneben. Das Haus ist neu, aber der Zaun ist alt. Damals hat ihn die Großmutter jedes Jahr vor dem proletarischen 1. Mai-Fest neu lackiert. Jetzt haben Regen und Schnee die Farbe fast vollständig abgewaschen. Vom Garten aus kann man die Eisenbahnlinie sehen, auf der anderen Seite die alte Brotfabrik. Als Kind saß ich abends oft hinter dem großen Wohnzimmerfenster und schaute der Sonne beim Untergehen zu. Das weiße Fabrikgebäude zog für eine kurze Zeit ein neues Farbkleid an. Dann verblassten die Farben allmählich, und die glühende orangerote Kugel verschwand langsam hinter dem Mauerwerk. Aus dem Fabrikgebäude ist ein prächtiger Kirchenkomplex geworden. Einige Kuppeln sind vergoldet, andere himmelblau und mit Sternen verziert. Das Gold glänzt, die Sterne leuchten, der Schein trügt. Ich drücke auf den Auslöser.