Grundkurs Weltherrschaft (kartoniertes Buch)

Grundkurs Weltherrschaft

Bekenntnisse eines Ausnahmeathleten, Geschichten

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783944035055
Sprache: Deutsch
Seiten: 160 S.
Fomat (h/b/t): 1.3 x 19.6 x 12.6 cm
Bindung: kartoniertes Buch

Beschreibung

In Christian Bartels Herzen ist Fülle, aber auch an seinem Bauch und da, wo andere einen Hals haben, ist Fülle. Denn Christian Bartel ist sein eigenes Füllhorn: Geniale komische Ideen quellen aus ihm nur so heraus. Endlich erscheint seine zweite Geschichtensammlung! Christian Bartel ist ein Ausnahmeathlet. In einer stürmischen Novembernacht hat er sich aus abgelaufenem Joghurt, einem alten C64-Prozessor und zwei Zentnern Hack selbst zusammengebaut und aus Jux zum Leben erweckt. Seitdem schreibt er Geschichten, Glossen und Satiren, die allesamt ebenso nah am Wahnsinn gebaut sind wie am Leben: Nacktbilder verleiten Jungs zum Einbruch in einen Kiosk, überforderte Väter fliehen vorm Herrscher von Megara, Paare übertrumpfen sich in brünstigem Sexgeheul oder klauen sich in der Kita nebenan ein Kind. In der Fantasie dieses satirischen Ausnahmeathleten ist alles möglich. Ob er seine eigene Biografie plündert, einem Schwarzmeerfreidenkerbund und dem Kapitänsdinner der Niedlichkeit beiwohnt oder Ratschläge zur Übernahme der Weltherrschaft gibt: Christian Bartels Geschichten sind stets brüllend komisch, pointendicht, aber zugleich vielschichtig und anspielungsreich. - Große humoristische Kurzprosa.

Autorenportrait

Christian Bartel lebt als freier Autor in Bonn und interessiert sich für Komik und Verzweiflung. Er ist Mitglied dreier Lesebühnen in Bonn und Köln, wurde 2005 Vize-Meister des 'German International Poetry Slam' und schreibt Satiren für die 'Wahrheit'-Seite der 'taz'. 2008 erschien sein erster Erzählungsband 'Seit ich Tier bin', 2011 folgten der 'Zivildienstroman' (Carlsen) und das 'Heimatbuch Rheinland' (Conbook).

Leseprobe

Ich war ein sehr ungeduldiges Kind, das zudem in der pädagogisch schwierigen Epoche nach Abschaffung der Prügelstrafe, aber vor dem Siegeszug kleinformatiger Unterhaltungselektronik aufwuchs. Insofern war ich bei langen Autofahrten meinen Eltern gegenüber aber immer taktisch im Vorteil. Außerdem dachte man in den späten Siebzigern noch, Hyperaktivität sei vollkommen normal bei Kindern, die mehrere Stunden still sitzen müssen. Gut, dass die Pharmabranche dieses Missverständnis mittlerweile ausgeräumt hat. Als Sedativ hatten wir bloß einen Kassettenrekorder zur Verfügung, der stündlich mit einem Fuder armdicker Batterien gefüttert werden musste, außerdem war eine Hui-Buh-Kassette im Schacht stecken geblieben, sodass auch auf den längsten Autofahrten ausschließlich dieser Tonträger zu Gehör gebracht wurde, meist unterlegt vom leisen Gewimmer meines Vaters, der mittlerweile tatsächlich Angst vor dem Gespenst zu haben schien. Den Kassettenrekorder hatten wir diesmal jedoch zu Hause lassen müssen, weil er beim Packen des Wagens beschädigt worden war. Jemand hatte ihn versehentlich mehrfach mit dem Auto überfahren. 'Ein bedauerlicher Unfall', hatte mein Vater gesagt und ausgelassen auf den Scherben des Gerätes herumgetanzt.