Von der Welt lernen (kartoniertes Buch)

Von der Welt lernen

Erfolg durch Menschlichkeit und Freiheit

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783442156443
Sprache: Deutsch
Seiten: 192 S.
Fomat (h/b/t): 1.5 x 18 x 12.5 cm
Bindung: kartoniertes Buch

Beschreibung

Eine der größten deutschen Unternehmerpersönlichkeiten zieht Bilanz Wie kaum ein anderer Unternehmer hat sich Reinhard Mohn, eine der größten deutschen Unternehmerpersönlichkeiten, mit den politischen und kulturellen Veränderungen der zurückliegenden Jahrzehnte kritisch auseinandergesetzt. In diesem Buch stellt er die Entwicklung seines unternehmerischen Handelns in Zusammenhang mit entscheidenden persönlichen Erlebnissen und formuliert in der Reflexion seines unternehmerischen und gesellschaftspolitischen Engagements wegweisende Thesen für ein friedliches Miteinander in einer globalisierten Welt. Ausstattung: 8 Seiten farbiger Bildteil

Autorenportrait

Reinhard Mohn, geboren 1921, war in fünfter Generation Mitglied der Gründerfamilie des Traditionsunternehmens Bertelsmann. Er baute in sechs Jahrzehnten aktiven beruflichen Engagements einen Konzern auf, der heute mit an der Weltspitze internationaler Medienhäuser rangiert. Mit großem Mut zum unternehmerischen Risiko, verbunden mit gesellschaftlicher Weitsicht und wirtschaftlichem Sachverstand, schuf er ein Lebenswerk, für das weltweit über 100.000 Mitarbeiter stehen. Reinhard Mohn starb am 3. Oktober 2009.Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 'Von der Welt lernen" (C. Bertelsmann 2008).

Leseprobe

Zu diesem Buch Bis heute laufe ich jeden Tag eine Stunde in den Wald. Ich brauche diese Momente des Alleinseins. Die Ungestörtheit des Denkens schenkt mir Kraft und Gelassenheit und hat mir in vielen Situationen meines Lebens geholfen. Wo stehe ich gerade, was sind die nächsten Schritte? Sind meine Ziele realistisch, was kann ich besser machen? Solche Fragen haben mich über die Jahrzehnte hinweg begleitet - sie sind untrennbar mit meinem Lebensweg und dem Aufbau des Hauses Bertelsmann verbunden. Im Jahre 1921 in Gütersloh geboren, hat mich das wechselvolle 20. Jahrhundert vor unzählige Aufgaben gestellt, von denen ich oft nicht wusste, wie ich sie bewältigen sollte. Nie hätte ich mir als junger Kriegsheimkehrer beim Anblick des zerstörten Verlagshauses im Januar 1946 träumen lassen, dass daraus ein Medienunternehmen erwachsen könnte, das am Beginn des 21. Jahrhunderts in über fünfzig Ländern vertreten ist und mehr als hunderttausend Mitarbeiter beschäftigt. Wie sehr haben sich die Existenzbedingungen in unserer Gesellschaft seit damals gewandelt! Weltweit haben die politischen und kulturellen Veränderungen in mehr als fünf Jahrzehnten einen Prozess der Globalisierung in Gang gesetzt, der unser tägliches Denken und Handeln in nie geahnter Weise herausfordert und auch die demokratische Entwicklung in Deutschland einer unablässigen Veränderung unterwirft. Das Haus Bertelsmann hat in all den Jahren vielfältige Erfahrungen sammeln dürfen und seine unternehmerische Tätigkeit sowohl in Deutschland und Europa als auch in den USA, Russland, Indien und China unter unterschiedlichsten politischen Bedingungen entwickeln können. Diese Erfahrungen scheinen mir im Hinblick auf die Herausforderungen der Globalisierung aktueller denn je. Auf welche Weise ist uns mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensrichtungen ein Dialog gelungen? Welche unternehmerischen Entscheidungen waren notwendig, um einen internationalen Konzern mit mehr als hundert Tochtergesellschaften erfolgreich zu führen? Worin liegen die Gründe, dass es in Deutschland bei Bertelsmann zu meiner Zeit keinen Streik gegeben hat? Kurzum: Was ist das Geheimnis unseres Erfolgs, der mich, trotz mancher Rückschläge und unvermeidlicher Enttäuschungen, sagen lässt: Es hat sich gelohnt. Und wenn ich mir heute, am Ende eines langen Weges, etwas wünschen dürfte, dann geht mein Blick in die Zukunft, und ich hoffe, dass die bei Bertelsmann erprobten Führungstechniken Bausteine für ein friedliches Miteinander der Kulturen bereithalten können. Überall auf der Welt neigen die Menschen dazu, Gewohnheiten als endgültig zu betrachten und einmal bewährte Traditionen festzuschreiben. Die Angst vor dem Neuen, die Abwehr des Anderen und Fremden hat zu allen Zeiten die Bildung von Vorurteilen und Dogmen befördert, die in der Schaffung von Nationalstaaten und der Ausbildung politischer Ordnungssysteme ihre historisch bedeutsamste Ausprägung erfahren haben. Doch schon die griechischen Philosophen wussten, dass die eigentliche Herausforderung des Lebens darin besteht, den Prozess des permanenten Wandels, des 'panta rhei'1, anzunehmen. Die geschichtliche Erfahrung, dass auch Macht und Gewalt auf Dauer die Ordnungen der Menschen nicht erhalten können, hat unverminderte Aktualität. Was also befähigt uns, die unaufhaltsamen Veränderungen im Bereich der Kultur und Politik, der Wirtschaft und der staatlichen Ordnungssysteme nicht nur zu erdulden, sondern als Chance zu begreifen, die Zukunft mit persönlicher Kraft und eigenständigem Handeln zu gestalten? Welche geistigen, gesellschaftspolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Voraussetzungen sind nötig, damit das gelingt? Ich bin diesen Fragen über Jahrzehnte nachgegangen und möchte nun versuchen, die für mich entscheidenden Beweggründe im Rückblick auf meine eigenen menschlichen und unternehmerischen Erfahrungen zu veranschaulichen. Protestantische Traditionen und der Wunsch nach innerer Freiheit Soweit ich zurückdenken ka