Frühgeborene - zu klein zum Leben? (kartoniertes Buch)

Frühgeborene - zu klein zum Leben?

Geborgenheit und Liebe von Anfang an - Die Methode Marcovich

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783466345205
Sprache: Deutsch
Seiten: 256 S., mit zahlr. Fotos
Fomat (h/b/t): 2.3 x 21.5 x 13.5 cm
Auflage: 1. Auflage 2008
Bindung: kartoniertes Buch

Beschreibung

Liebe geht durch die Haut Frühgeborene brauchen bereits auf der Intensivstation elterliche Zuwendung, wie die Methode Marcovich eindrucksvoll bewiesen hat: Ausgiebiger Hautkontakt, Streicheln und Zureden schenken Geborgenheit und wirken in hohem Maße stabilisierend und kräftigend auf das Baby, sodass technische Maßnahmen und Medikamente vielfach reduziert werden können. Dieses Buch ermutigt Eltern und macht sie mit der Methode vertraut.Immer mehr Kinder kommen hierzulande vorzeitig auf die Welt. Und wie in den meisten Industrieländern werden die Frühgeborenen in Glaskästen gelegt, an Maschinen angeschlossen und von Ärzten und Pflegepersonal zwar hervorragend, aber oftmals vor allem technisch betreut - mit zum Teil massiven psychischen und physischen Folgeschäden für das Kind. Eine Alternative zur Gerätemedizin bietet das sanfte Pflegekonzept der Wiener Kinderärztin Marina Marcovich, die entscheidenden Einfluss darauf hatte und hat, dass auf den meisten Neugeborenen-Stationen der Kliniken inzwischen andere Kriterien für die Betreuung gelten. Vielerorts ist dieser neue Weg als die Methode Marcovich bekannt. Wann immer es möglich ist, wird demnach auf den Einsatz vieler Medikamente beim Kind und aufwändiger Technik wie die künstliche Beatmung verzichtet. Stattdessen werden Eltern ganz entscheidend in die Betreuung ihres Babys mit einbezogen: Der Hautkontakt zum Kind, Streicheln und Zureden können in hohem Maße stabilisierend auf seine Atmung wirken, ihm Entspannung und Selbstvertrauen geben, sodass in vielen Fällen technische Maßnahmen reduziert werden können oder überhaupt nicht mehr notwendig sind. Dieses kritische und gleichzeitig ermutigende Buch macht Eltern mit der Methode vertraut und zeigt ihnen, wie ihr Baby bei seinem frühen Start ins Leben die bestmögliche Unterstützung bekommt. Beim vorliegenden Buch handelt es sich um die überarbeitete, aktualisierte Fassung der 1999 erschienen Erstausgabe im Fischer-Taschenbuch (4 Auflagen); seit ca. Frühjahr 2007 vergr. Mehr über die Autorinnen: Dr. med. Marina Marcovich, geb. 1952 ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Intensivmedizin bei Frühgeborenen. Sie arbeitete in Wien über 20 Jahre als Neonatologin, zuletzt bis 1994 als Oberärztin am Mautner Markhofschen Kinderspital. Ihr Verrat an der Apparatemedizin hat ihr den Zorn der Kollegen, eine Kündigung, aber auch sehr viel Popularität eingebracht: Eltern gingen für sie auf die Straße, als Bürokratie und der eigene Berufsstand ihr Steine in den Weg legten, Fernsehen und Printmedien hatten ihre Schlagzeilen. Trotz der erlittenen, massiven Schmach setzte sie ihren konsequenten Einsatz für die humane Behandlung von Frühgeborenen fort - mit einer bewundernswerten menschlichen Grundhaltung, Bescheidenheit und hoher Kompetenz. Dieser Einsatz hat Früchte getragen: Unter ihrer Behandlung ist die Frühgeborenensterblichkeit deutlich zurückgegangen. Der humane Umgang in der Betreuung von Frühchen und der enge Kontakt zwischen Klinik und Eltern ist inzwischen fast überall Standard. Marina Marcovich wird von Eltern und Hebammen, aber heute nun auch von Kollegen und Pflegepersonal größte Achtung entgegengebracht - in Anerkennung ihrer Pionierleistung, die anfänglich so viele Widerstände hervorrief. Dr. med. Marina Marcovich führt eine eigene Kinderarztpraxis in Wien; häufige Vortragsreisen im In- und Ausland. Theresia Maria de Jong, geb. 1959, bekannte Journalistin und Sachbuchautorin, ist Expertin für die Themenbereiche Schwangerschaft, Geburt und Erziehung; intensive Vortragstätigkeit im In- und Ausland; Publikationen bei Fischer, Goldmann, Patmos, Beltz, Trias; und bei Kösel (gem. mit Gabriele Kemmler): Kaiserschnitt (2003) Ausstattung: Mit zahlr. Fotos

Autorenportrait

Dr. med. Marina Marcovich, geb. 1952, Fachärztin für Kinderheilkunde und Intensivmedizin bei Frühgeborenenen, entwickelte in einzigartiger Pionierleistung ein neues Pflegekonzept, das international Anerkennung gefunden hat. Sie arbeitet in eigener Praxis in Wien.

Leseprobe

Vorwort von Dr. med. Marina Marcovich ?Welche Kliniken arbeiten nach Ihrer Methode??, werde ich oft von Eltern gefragt. Die Antwort darauf ist schwierig. Einerseits sind Dinge, die noch vor zwanzig Jahren gro? Aufregung bei den Neonatologen verursacht haben, mittlerweile selbstverst?lich geworden. Keine Klinik, die nicht ?sanfte Pflege? oder ?individual care? betreibt. Niemand, der Fr?hgeborene nur deshalb k?nstlich beatmet, weil sie unter 1000 Gramm wiegen, oder Eltern den Zutritt zur Intensivstation verweigert. Im ?sterreichischen Rundfunk berichtet man ?ber neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus den USA, f?r die mich Kollegen vor f?nfzehn Jahren noch vor Gericht schleppten. In vieler Hinsicht hat sich die Intensivstation f?r fr?hgeborene Kinder positiv ver?ert. Andererseits geht es hier nicht um ?Methoden?, sondern um Fragen der inneren Einstellung, der prinzipiellen Haltung. Um Fragen des Vertrauens, der Sicherheit, der Einf?hlsamkeit, des Zulassenk?nnens. Und dies liegt nicht an den Kliniken, sondern an jedem einzelnen Menschen, der in einer Abteilung Dienst versieht. Es sind nicht immer die gro?n Dinge, die die Weichen stellen. Oft gen?gt schon ein k?hler Blick, eine schroffe Bemerkung, und es l?t in die falsche Richtung. Die Qualit?einer Betreuung liegt nicht nur an den Vorgaben des Chefarztes - es ist die Summe aller Details, die entscheidet. Und es liegt nicht nur am technischen und medizinischen ?Know-how? - das muss man bei erfahrenen Neonatologen voraussetzen d?rfen - es geht auch um Fragen der Herzensbildung. Ob es in Zeiten zentralisierter Perinatalversorgung an gro?n Kliniken einfacher geworden ist, Fr?hgeborenen vertrauensvoll zu begegnen, wage ich zu bezweifeln. Der risikofokussierte Blick, der eine normale Schwangerschaft und ein nat?rliches Ablaufenlassen immer mehr aus den Augen verliert, eine hochtechnisierte Umgebung mit einem ausufernden Mess- und Dokumentenzwang: All dies ist eher Ausdruck des Misstrauens als der geeignete Boden f?r ein entspanntes und liebevolles Miteinander. ?zte stehen unter Druck und geben diesen Druck weiter - an das Pflegepersonal, an die Eltern, an die Kinder. Entscheidungen werden oft aus Angst getroffen, und Angst war noch nie ein guter Wegbegleiter. So unbelastet, so spontan, sicher und selbstverst?lich: Was f?r ein sch?nes Arbeiten war das an unserer Wiener Station! Manchmal bedauere ich sehr, dass das Team damals so gewaltsam zerst?rt wurde. Aber w?n wir heute noch dieselben? Eine Station wie die unsere w? wahrscheinlich ganz unspektakul?aufgrund des derzeit propagierten Zentralisierungsdrucks geschlossen worden. Begr?ndung: zu klein, zu unwirtschaftlich, zu unsicher. Der Trend in der Neonatologie geht massiv in Richtung Perinatalzentren. Damit schwindet aber die Vielfalt (und damit eine Verbesserung des Niveaus) und die Wahlm?glichkeit f?r Eltern. Denn oft liegt das Zentrum hunderte Kilometer vom Heimatort entfernt. Die Neonatologie ist dabei, in den Elfenbeinturm der Universit?kliniken zur?ckzukehren. Man gibt sich gegenseitig Recht, f?r abweichende Meinungen ist kein Platz. Eine solcherma?n betriebene Medizin zieht ?stliche Menschen an. Dort, wo Misstrauen in nat?rliche Abl?e herrscht, hat Vertrauen keine Chance. Aber nur im Vertrauen k?nnen sich die Selbstheilungskr?e des Fr?hgeborenen entfalten. Ob die Neonatologie also in den letzten f?nfzehn Jahren tats?lich menschlicher geworden ist, m?chte ich deshalb mit einem Fragezeichen versehen. Wien, im Fr?hjahr 2008 Nun sind tats?lich schon neun Jahre vergangen, seit unser Buch ?ber die Fr?hgeborenen zum ersten Mal erschienen ist. Es ist ein Buch geworden, das auf fast allen neonatologischen Stationen zur Basis-Lekt?re geh?rt. Elternvereine haben es empfohlen, auch ?zte und Krankenschwestern reichen es weiter. Der Ansatz von Dr. med. Marina Marcovich - der in den 1990er-Jahren f?r so viel Wirbel gesorgt hatte - z?t heute im Wesentlichen unwidersprochen zum Goldstandard f?r die Behandlung von zu fr?h gebore